Ressourcen richtig eingesetzt
Die für das Schacharbeiten zur Verfügung stehende Zeit ist meist sehr begrenzt und wird leider selten zielgerichtet eingesetzt.
Zunächst gilt im Rahmen der eigenen Möglichkeiten das Ziel festzulegen und durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche festzulegen.
Ordnen Sie sich dafür einer der folgenden Kategorien zu:
a) Ich will so bleiben wie ich bin – dann ist der restliche Artikel von untergeordnetem Interesse
b) Ich möchte Spaß haben und etwas dazu lernen (bis zu 5 Wochenstunden)
c) Für mich ist eine deutliche Steigerung der Spielstärke wichtig, zeitlich kann ich mir ein stärkeres Engagement vorstellen (bis 10 Wochenstunden)
d) Ein Titel ist mir wichtig, dafür bin ich bereit mehr als 15 Stunden pro Woche aufzuwenden.
Für die Punkte b) - d) ist ein eindeutiger Zusammenhang zwischen aufgewandter Trainingszeit und DWZ feststellbar. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch wenn der Kubaner José Raul Capablanca (dritter Schachweltmeister von 1921-27) behauptete, er hätte sehr wenig für Schach gearbeitet, stellte sich später heraus, dass die übermäßige Beschäftigung mit dem Spiel einen Grund für seinen Verweis von der Columbia Universität in New York darstellte. Jeder lebt in seinem Mikrokosmos mit einer eigenen Sicht der Dinge …
Die ermittelte Arbeitszeit könnte folgendermaßen aufgeteilt werden:
40% Taktik, 30% Partieanalyse, 20% allgemeines Schachwissen (Strategie, Endspiele etc.).10 % Eröffnungstheorie. Die Gebiete gehen oft fließend in einander über. So beinhaltet jede Partieanalyse Taktik, strategische Elemente und natürlich auch Eröffnungstheorie. Zudem ist eine Anpassung an die jeweilige Spielstärke und Trainingsphase nötig. Die Auflistung zeigt jedoch deutlich die Gewichtung der einzelnen Themen. Zu Beginn des Trainings ist es zuweilen sogar zweckmäßig, den Taktikanteil auf über 70% zu erhöhen